Hut ab. Das war richtig gut. Bei strahlendem Sonnenschein, hohen Temperaturen und vor zahlreichen mitgereisten Siegener Fans, die in ihrer Kurve richtig für Stimmung sorgten, kam die Mannschaft richtig in Fahrt.
In der ersten Halbzeit wirkte das Spiel der TSG vor allem kontrolliert, diszipliniert und sicher. Bis zu ersten guten Torchancen dauerte es noch bis zur Mitte des ersten Durchgangs. Dafür standen Defensive und Torhüter umso sicherer. Und das obwohl die TSG bei gegnerischen Eckbällen selbstbewußt meist drei Angreifer vorne ließ. Siegen kam lediglich zu einem Lattentreffer und einem Schuß, der knapp am linken Pfosten vorbeiging. Robin Benz parierte einige Male sehr sicher und hatte seinen Anteil daran, daß die Null bis zum Schluß stand. Wenn es bis zur Pause etwas zu kritisieren gab, dann, daß im Angriff mitunter der Ball früh verloren wurde. Das mag an der eindrucksvollen Lautstärke des Siegener Anhangs gelegen haben, der auch die eine oder andere unsachliche Äußerung von sich gab, oder auch am Respekt davor, daß Siegen in der vergangenen Saison noch in der Regionalliga gespielt hatte, jedenfalls gerieten die Gäste in der ersten Hälfte zwar gelegentlich aber noch nicht dauerhaft unter Druck.
In die Pause ging es ohne Tore aber mit dem Gefühl, daß da noch mehr gehen kann.
Ähnliches dachten wohl auch die Gäste. Aus der Kabine war deutlich bis draußen zu hören, wie Trainer Ottmar Griffel seine Mannschaft aufforderte, sich doch nicht ausgerechnet in Sprockhövel mit einem dritten Unentschieden in Folge zufriedenzugeben.
Siegen versuchte nach dem Wiederanpfiff, den Druck zu erhöhen, das Spiel wurde dadurch offener, und die TSG erhielt den nötigen Raum um sich immer wieder schnell nach vorne zu kombinieren. Das 1:0 fiel nach einem Paß von Max Claus ab der Strafraumgrenze auf Tim Dudda. Ein Foto gibt’s davon nicht — zu schnell. Fünf Minuten später traf Adrian Wasilewski nach Flanke von Tim Dudda per Kopfball, allerdings aus Abseitsposition.
Das 2:0 fiel nachdem zunächst Emre Karacas Angriff aus spitzem Winkel von Torhüter Poremba abgewehrt wurde und Max Claus den Abpraller ins leere Tor drosch.
Das 3:0 besorgten Christopher Antwi-Adjej und Moritz Schrepping. Jimmy gewann nach einem Zuspiel von Adrian Wasilewski viel Raum, zog vor der Strafraumgrenze nach innen und spielte weiter auf Moritz Schrepping, der dort ziemlich alleine stand, noch Zeit hatte sich umzudrehen und Maß zu nehmen. Das war zwar zunächst schwach verteidigt, aber der Torwart stand gut und der Schuß paßte so gerade ins lange untere Eck.
Auch das 4:0 war gut herausgespielt: Tim Dudda kam an der Fünfmeterraumgrenze gegen zwei Gegenspieler nciht weiter, spielte zurück auf Nazzareno Ciccarelli, der mit nur einem Kontakt in den Lauf von Max Claus verlängerte.
Während der zweiten Hälfte war von Siegen nicht mehr viel zu sehen. Mit zunehmender Spieldauer wirkte die TSG bei der Hitze auch konditionell deutlich stärker