VfB Hüls – TSG 0:2

Eine deutliche Steigerung der TSG war unverkennbar. Zugleich war der VfB in der heutigen Verfassung aber auch ein erschreckend schwacher Gegner. Ich hatte vorher etwas anderes erwartet. Schließlich lag der letzte Sieg der TSG gegen den VfB schon zehn Jahre zurück.

VfB Hüls - TSG 0:2
Emre Yesilova auf dem Weg zum zweiten Treffer für die TSG — Mit Klick aufs Bild geht’s zum Fotoalbum vom Spiel

Xhino Kadiu war wieder der Spieler, der durch ein frühes Tor den Spielverlauf zugunsten der TSG geprägt hat. Eingeleitet wurde der Angriff durch ein starkes Solo von Lukas Opiola, der zur Abwechslung über die linke Seite kam und Salja vor der Heimtribüne davonlief. Erst als er von zwei Gegenspielern bedrängt wurde, gab er an Hasan Ülker ab. Hasan spielte den Ball durch die Lücke zwischen Koschollek und Vasic zu Xhino, der an der Strafraumgrenze nicht etwa freistand, sondern mit Irak und Capalik gleich zwei Gegenspieler überwand und durch eine geschickte Täuschung auch Torwart Schmid verlud. Wieder einmal ein richtig guter Torschuß aus einer Situation, nach der niemand gemäkelt hätte, wenn er danebengegangen wäre. Aber die schwierigen Dinger scheinen Xhino besonders zu liegen. Es gab noch weitere Chancen für die TSG. Emre Yesilova hatte kurz vor der Halbzeit nur noch den Torwart vor sich und entschied sich dann für die falsche Ecke.
Hüls versuchte es von Anfang an oft mit langen, hohen Bällen. Allein damit kann man die Sprockhöveler Abwehr kaum zu Fehlern zwingen und ohne Fehler des Gegners sprangen für Hüls auch kaum nennenswerte Chancen heraus.

Nach der Pause gab’s kein erkennbares Aufbäumen der Gastgeber, sondern weiter hohe, lange Bälle und zu wenig Laufarbeit. Mehrere Sprockhöveler Spieler kamen aussichtsreich vors Tor. Raoul Meister führte den Marlern in der 56. Minute vor, wie man einen langen Paß präzise auf den eigenen Mann spielt. Das war in diesem Fall Emre Yesilova, der den Ball einigermaßen unbedrängt annehmen konnte und damit an der Strafraumgrenze nach innen zog.
Dabei fand er die Lücke zwischen Vasic und Capalik und zog ab. Welche Rolle Torwart Schmid bei diesem Treffer spielte, konnte ich durch die Kamera gar nicht mehr erkennen. Der Ball war auch für mich zu schnell.

Der Trainer begann kurz darauf, auszuwechseln. Sebastian Greitemann hatte frisch vom anderen Ende der Welt zurückgekehrt seinen ersten Einsatz. Ich schätze, das ist Lothar Hubers Art, seine Wertschätzung und die hohen Erwartungen, die er in Sebastians Rückkehr setzt, deutlich zu machen. An Niklas Orlowski, für den Sebastian ins Spiel kam, hat die Auswechselung nicht gelegen. Vor allem in der Defensivarbeit konnte Niklas überzeugen. Sebastian wird auch festgestellt haben, daß sich Hakan Gültekin im letzten halben Jahr zu einem enorm fleißigen, laufstarken Nebenmann entwickelt hat.
Nach dem Spiel wurde vermutet, Sebastian könnte in Australien das eine oder andere Pfund zugelegt haben, aber seiner Durchsetzungsfähigkeit hat das keinesfalls geschadet. Etliche gewonnene Zweikämpfe sowohl am Boden als auch bei hohen Bällen haben das eindeutig belegt.

Mit Peter Rios und Tim Dudda für Emre und Hasan kamen ausgeruhte offensive Spieler, die den Druck auf Hüls hochhielten. Von Tim Dudda gab es im gegnerischen Strafraum vom Gegner ungestört sogar eine kleine Tanzeinlage mit Ball, die von einigen Heimfans mit großem Ärger über die eigene Elf zur Kenntnis genommen wurde. Zitat eines Hülser Fans über die Mannschaft in Rot-Weiß: „Heute hätten sie auch ’ne Kiste Cola aufstellen können.“ Da wäre in der Tat immer noch einer übriggeblieben, um die größte Flasche auszuwechseln. Der mit Abstand beste Spieler beim VfB war jedenfalls Torhüter Emanuel Schmid.
Es war fast schon ärgerlich, daß der VfB so schlecht gespielt hat. Gegen stärkere Mannschaften, von denen es in der Liga etliche gibt, wird sich die TSG noch weiter steigern müssen. Festzustellen bleibt auch, daß die Chancenverwertung noch ausbaufähig ist.

Dem Klaus nochmal einen Glückwunsch zum Geburtstag!

Am Sonntag kommt mit RW Ahlen als Tabellendritter. Sprockhövel kann Ahlen, das haben wir oft genug gesehen. Also Sonntag zum Spiel.

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