
Unbeeindruckt von erneutem Verletzungspech zwigt die TSG Sprockhövel gegen den TuS Haltern eine deutlich stärkere Leistung als im Pokalspiel vor wenigen Wochen. Bei anhaltendem Regen, Kälte und einem aufgeweichten Rasen standen die Vorzeichen eher auf Kampf als auf Schönspielen. In der Stauseekampfbahn gab es für die mitgereisten Sprockhövler schon am Kassenhäuschen eine Besonderheit: Der TuS ist der einzige Verein in der Liga, der von den Zuschauern kein Eintrittsgeld verlangt. Der Etat für die Mannschaft wird komplett über Sponsoren aufgebracht. Ob ich es so toll finde, dass sich auch meine Krankenkasse, an die ich jeden Monat knappe 350 Euro Arbeitnehmeranteil abdrücke, als Bandensponsor daran beteiligt, die Aufstiegsambitionen des TuS zu finanzieren, muss ich mir allerdings noch überlegen.
Kurz vor der Partie gab es die nächste Hiobsbotschaft: Ausgerechnet Aziz Budak, der sich in den vorherigen Begegnungen durch Laufpensum und große Zähigkeit in Zweikämpfen ausgezeichnet hatte, war angeschlagen und konnte nicht eingesetzt werden. Hoffentlich ist er bald wieder fit, ob jetzt bei der Viactiv versichert oder nicht.
Die TSG trat von Beginn an offensiver an, als der Gegner erwartet hatte, war dann aber zu offen für Konter. Das nutzte der TuS Haltern ohne Pardon. Das 1:0 fiel durch Stefan Oerterer nach 15 Minuten (Bild 17 + 18). Das 2:0 in der 33. Minute durch Dennis Drepper nach einer Ecke, die zu unentschlossen abgewehrt wurde.
Das sah ganz bitter aus zur Halbzeitpause. Allerdings war für Haltern die Versuchung groß, die Führung in der zweiten Hälfte zu verwalten und die Punkte mit geringerem Einsatz über die Runden zu bringen. Dem stellte sich die TSG mit hohem Aufwand entgegen. Ein echter Wendepunkt war erreicht, als Sven Möllerke einen durch Stafen Oerterer geschossenen Elfmeter souverän festhielt. Die TSG machte in der zweiten Hälfte das Spiel, erzielte durch einen von Adrian Wasilewski verwandelten Elfmeter den Anschlußtreffer und hatte genug Torchancen um auch den Ausgleich zu schaffen. Haltern leistete letzten Endes aber genau so viel wie nötig war, um den Vorsprung über die Zeit zu retten. Aus Sicht des Ergebnisses sehr schade für die TSG Sprockhövel. Was mir aber weiterhin gefällt, ist dass die Mannschaft trotz inzwischen zahlreicher Niederlagen den Mut nicht verliert.