Der Tag fing schon gut an für die TSG: Die A1 hatte am Vormitag gegen den Tabellenletzten gewonnen und damit den Vorsprung auf den Tabellenzweiten auf 16 Punkte ausgebaut. Die Zweite hatte gegen Ararat Hagen wichtige Punkte gewonnen. Das Hinspiel in Hüls war mit 2:0 verdient gewonnen worden. Der VfB war mit zahlreichen Zuschauern angereist, die Tribüne also gut gefüllt. Den ersten „Torschuß“ verwandelte Lothar Huber sichtlich gut gelaunt schon vor dem Spiel auf dem Weg zur Bank mit einem liegengebliebenen Trainingsball.
Auch das Spiel begann so, wie er es vorhergesagt hatte. Der VfB begann in dem Bewußtsein, dringend auf Punkte angewiesen zu sein, mit offensiver Ausrichtung, was der TSG genügend Raum für eigene Angriffe ließ. Es gab im Mittelfeld viele frühe Ballgewinne für die TSG und von dort aus gute, schnelle Kombinationen, die aus Sicht der Gäste viel zu häufig die Lücken zwischen den Abwehrpositionen fanden. Das 1:0 fiel durch Hasan Ülker nach schnellem Umschalten durch Sebastian Greitemann und Emre Yesilova und einem kurzen Solo durch den Strafraum. Die TSG setzte in der Folge nur gelegentlich und kontrolliert nach. In der 38. Minute war es dann soweit: Xhino Kadiu ebenfalls von Emre Yesilova gut angespielt überwand Torwart Rafael Hester. Spätestens jetzt ging den Gästen die Ordnung verloren. Vor der Pause gab es noch einen guten Paß von Niklas Orlowski auf Hasan Ülker, der dem herauslaufenden Torwart mit einem ziemlich abgebrühten Heber von der Strafraumgrenze aus keine Chance ließ.
In der zweiten Hälfte kam von Hülser Seite nicht mehr als in der ersten. Die TSG konnte in aller Ruhe ihre Chancen abwarten und setzte ihre Gegner immer wieder unter Druck. In der 65. Minute konnte Rafael Hester zunächst einen Schuß von Emre Yesilova nach vorne abwehren, im Nachsetzen schoß Hasan Ülker zur Abwechselung mal unter dem Torwart hindurch und machte sein drittes Tor. Das 5:0 erzielte Xhino Kadiu im Liegen frei vor dem Tor, nachdem er sich auf einen Zusammenprall mit dem Torwart außerhalb des 5-Meter-Raums eingelassen hatte, bei dem der den Ball nicht unter Kontrolle bekam.
Positiv fiel auch auf, daß Phillipp Schulz, der in den letzten Spielen auf seiner Position sehr stark gespielt hatte, durch Sebastian Sommer so gut ersetzt werden konnte. Und daß Felix Gremme auf der linken Seite einen wirklich starken Einstand in der Oberliga gab. Die Laufbereitschaft war bei allen hoch, auch wenn gegen die Gäste aus Brassert weniger Laufarbeit nötig war als noch letzte Woche gegen den deutlich stärkeren TuS Dornberg. Die Verständigung auf dem Platz und die Bereitschaft, für eventuelle Fehler der eigenen Mitspieler in die Bresche zu springen, wirkten zu jeder Zeit gut. Daß sich beide Innenverteidiger der TSG außerhalb von Standardsituationen in Angriffe einschalteten, hatte sicherlich mit der hohen Führung zu tun, aber auch mit der Einschätzung, daß an diesem Tag gegen diese Gegner nichts anbrennen würde.
Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel zeigte Martin Schmitt seiner Mannschaft mit erstaunlich deutlichen Worten auf, daß aus seiner Sicht die Einstellung beim VfB nicht gestimmt hatte. Sowas vom eigenen Trainer durch die Zeitung mitgeteilt zu bekommen, ist schon bitter. Es scheint, als ob die Botschaft zuvor im persönlichen Gespräch nicht angekommen ist.
Für die TSG stehen in der kommenden Woche zwei Begegnungen an: Das Viertelfinale im Kreispokal gegen Esborn am Donnerstag und das Auswärtsspiel gegen Rot-Weiß Ahlen am Sonntag. Beides gute Gelegenheiten, Konstanz zu zeigen. Schwerere Gegner kommen noch genug.