So deutlich wie das Endergebnis vermuten läßt, war es noch nicht. Aber es gab eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem Spiel in Neuenkirchen und so langsam scheint ein Ende der Verletzungsmisere in Sicht.
Zwar kam David von Hagen wegen der Rotsperre für Patrick Knieps zum ersten Oberligaeinsatz und im defensiven Mittelfeld gab auf der Position neben Hasan Gültekin mit Niklas Orlowski ein weiterer A-Jugendlicher sein Debüt, aber dafür war Phillipp Schulz von der ersten Minute an dabei und hat bis zum Schluß locker mitgehalten. Das war gut so. Bei jedem Angriff waren abwechselnd Phillipp und Lukas Opiola mit vorn, ganz gleich, ob der Ball auf ihre Seite kam oder nicht, die Dornberger Hintermannschaft mußte sich breiter aufstellen und das schaffte im Zentrum Platz. Die hohe Laufleistung hat sich rentiert. Xhino Kadiu traf schon bei der zweiten Chance der TSG aus einer Position aus der er den Ball an mehreren Abwehrspieler plus Torwart vorbeibringen mußte. Dafür sollten ihm später einige eigentlich „leichter“ zu erzielende Treffer versagt bleiben.
Kurz darauf traf Emre Yesilova aus Abstauberposition. Der Treffer wurde nicht gegeben, weil der Schiedsrichter zuvor ein Foul von Hasan Ülker entweder am Dornberger Torhüter oder dessen Vordermann gesehen hatte. Aus meiner Perspektive eine strittige Situation. Der herausgelaufene Torwart wurde stärker durch seinen eigenen Mitspieler als durch Hasan behindert, von dem auch der Ball zu Emre gespielt wurde. (Bild 18 auf der ersten Seite). In der 23. Minute fiel der Ausgleich durch einen gut plazierten Schuß des Dornbergers Gül ins lange Eck, an dem es für David von Hagen nicht viel zu halten gab. Es gab weitere Chancen für die TSG, die ungenutzt blieben, bis Raoul Meister nach Freistoß einen Abpraller an der Mauer vorbei zum 2:1 einschiebt.
Nach der Halbzeit gab es weitere zahlreiche Chancen für die TSG. Was alles vergeben wurde, war schon zum Haareraufen. Die Dornberger werden in der Kabine deutliche Worte von Trainer Atmaca gehört haben und drängten entsprechend stärker. Zwar stand die Abwehr sicherer als in den vergangenen Spielen, aber es gab durchaus einige gefährliche Situationen vor dem Sprockhöveler Tor. Als mit Tim Dudda und Peter Rios zwei frische offensiv ausgerichtete Spieler eingewechselt wurden, wurde der Druck auf Dornberg immer höher und kurz vor Schluß machte Xhino Kadiu sein überfälliges zweites Tor und die Zuschauer konnten durchatmen.
Die hohe Zahl hochkarätiger Chancen, die auf Seiten der TSG nicht genutzt wurden, luden den Gegner förmlich dazu ein, aus weniger Leistung mehr Ertrag zu machen als die TSG. Es waren durchaus keine vereinzelten Konter, sondern richtig gut herausgespielte Chancen, die die TSG liegen ließ. Das macht den Gesamteindruck etwas zwiespältig. Ein abgezockterer Gegner hätte mit etwas Glück, Cleverness und minimalem Aufwand die Partie noch drehen können.
Zwei Zitate, die ich auf der Tribüne aufgeschnappt habe: „Das waren ja Chancen, die reichen anderen für den Rest der Hinrunde.“ und „Mein Hausarzt verbietet mir demnächst das Fußballgucken, wenn das immer bis zu letzten Minute so spannend bleibt.“
PS: Im Anschluß gab es noch einen sehr engagierten Heimsieg der Zweiten gegen den favorisierten FC SW Silschede, der sich das vorher ganz anders vorgestellt hatte. Glückwunsch und Kompliment auch an die Zweite. Ein weiteres Debüt (Kathi am Grill) hab‘ ich leider nicht fotografiert, aber die Wurst, die sie mir verkauft hat, war super!