Als ich zur Halbzeitpause vom Schiedsrichter hörte, unser Frauenteam führt 2:1 gegen Brambauer, bin ich glatt noch mal rausgegangen zum Daumendrücken.
Ich sah eine zweite Halbzeit, in der die TSG gegen spielerisch erstaunlich schwach auftretenden Gegnerinnen gleich nach der Pause erstmal den Ausgleich wegsteckte, nach vorne aber richtig gut kombinierte, sich Chancen erarbeitete, beim Abschluß ruhig verwandelte und völlig zu Recht erneut in Führung ging und sogar bis auf 4:2 wegzog. Allerdings gab’s dann auch noch eine TSG, die angesichts des greifbar nahen, redlich verdienten ersten Sieges die Nerven verlor und sich echt noch die Butter vom Brot nehmen ließ. Der Anschlußtreffer zum 3:4 war schon ärgerlich. Aber als ich in der 90. Minute doch noch mal die Kamera aus dem Rucksack gekramt hatte, um den erwarteten Jubel nach dem Abpfiff festzuhalten, gab’s noch einen Freistoß, der aus bald dreißig Meter Torentfernung im hohen Bogen über die dreiköpfige Mauer ganz gemächlich in Richtung kurzem Pfosten segelte.
Alle dachten, Jenny Paulisch fängt das Ding und der Schiri pfeift ab. Stattdessen rutscht ihr der Ball durch die Hände, tickt nochmal und eine Brambäuerin besitzt tatsächlich die Frechheit, den halben Strafraum zu durchqueren und plötzlich ist der Ball im Tor. Meine Fresse, war das ein Schxxxmoment.
So sehr ich den Ärger der Spielerinnen verstehe, der Trainer hat in seiner Abschlußbewertung völlig zutreffend die vorangegangene Leistung hervorgehoben. Die positive Entwicklung nach dem bescheidenen Start ist unübersehbar. Abhaken, weitermachen.