Das hätte deutlich schöner enden dürfen für die erste Mannschaft der TSG Sprockhövel. Und bis zur 80. Minute gab es wohl auch kaum jemanden, die oder der bezweifelt hätte, dass die TSG alle Punkte im Baumhof behält. Es gab die frühe Führung durch Elsamed Ramaj in der siebten Minute nach einer Hereingabe durch Max Claus von der rechten Seite. Dass er nach der Vielzahl guter Einzelleistungen in den letzten Wochen auch ein Tor erzielt, ist ihm von Herzen zu gönnen. In der Folge betrieben beide Teams reichlich Aufwand. Dem SC Paderborn schienen dabei noch das Pech und die Frustration der vielen glücklosen Partien der letzten Wochen an den Schuhen zu kleben. Die TSG hingegen schaffte es nicht, schon in der ersten Halbzeit den zweiten Treffer nachzulegen, obwohl es durchaus Gelegenheiten dazu gab.
Im zweiten Durchgang häuften sich zwar Unsicherheiten in der Sprockhöveler Abwehr, aber es war Tim Oberdorf, der in der 62. Minute die Führung mit einem Kopfballtor ausbaute. Gut gemacht hat er das: Nicht mit Gewalt auf den kurzen Pfosten sondern gegen die Bewegungsrichtung von Til Brinkmann auf den langen.
Auch in der nächsten Viertelstunde sah es danach aus, als wäre die TSG klar auf der Siegerstraße. Zwar hatte Paderborn mehr Torgelegenheiten, blieb aber im Abschluß glücklos und wenn es mal richtig gefährlich wurde, war immer noch Sven Möllerke zur Stelle. Der erste Treffer für den SC fiel dann symptomatisch auch durch ein Eigentor von Enes Cömez. Ihm ist dabei kein Vorwurf zu machen. Schon zuvor wurde der Angriff nicht gut verteidigt, um bei seinem Rettungsversuch ging der Ball halt rein. Was die TSG dann endgültig verunsicherte, war die Unterzahl nach Gelb-Rot für Emre Demir. Emre zuvor für eine Defensivaktion verwarnt, bekam den Ball frei vor dem Torwart nicht mit dem ersten Kontakt aufs Tor, nahm in erst an, und bei seinem Schussversuch war Ron Schallenberg schneller und konnte klären. Wer sich das genau anschauen möchte, zwischen Bild 92 und 93 liegt ein Siebtelsekunde. Schwer zu sagen, ob er noch eine Chance gehabt hätte, zurückzuziehen. Schiedsrichter Marian Zabell fand ja und gab infolgedessen Gelb-Rot für Emre.
Unmittelbar im Anschluß fiel der Ausgleich. Die Sprockhöveler Abwehr ließ Karimani relativ unbedrängt zum Schuß kommen und der nahm das dankbar an. Um nicht zum Schluß den einen Punkt auch noch zu verlieren, brachte Andrius Balaika in der Nachspielzeit Yüksel Terzicik für Max Claus und stellte auf Fünferkette um, aber auch damit gab es noch eine gefährliche Szene für den SC Paderborn.
Am Sonntag geht es auswärts gegen den TuS Haltern. Ein ganz anderes Kaliber als die letzten Gegner. Nach den letzten drei Partien mit hohem Aufwand ohne Belohnung könnte es schwer werden, die Konzentration hochzuhalten und die ja durchaus vorhandenen positiven Anteile mit zunehmen.