Die Fotos sind schon etwas länger online, ich kam aber noch nicht dazu, sie hier anzukündigen. Ich hatte auch gehofft, es nach Wiedenbrück zu schaffen, aber die Woche war einfach kurz.
Dafür klappt’s aber bestimmt nach Paderborn.
Das Spiel gegen die grüne Borussia hat mir persönlich gut gefallen. Die TSG hat sich gegen einen starken Gegner viele Gelegenheiten erspielt und erkämpft. Bis zum 2:1 waren beide Teams gleichauf. Das ist umso bemerkenswerter, als die Gladbacher Abwehr ausgesprochen sicher agierte und mehrfach bewiesen hat, dass sie Fehler tolerieren und ausbügeln kann. Gladbach hat in der Offensive weniger riskiert, als ich vom Tabellenzweiten erwartet hätte. Oft wurde Tempo rausgenommen und die Gladbacher Spieler verbrachten erstaunlich viel Zeit auf dem Boden liegend. Besondere Härte als Ursache konnte ich dafür nicht ausmachen. Eher Geduld, Vertrauen auf die eigene Stärke und das Ziel, keine Hektik aufkommen zu lassen und die volle Länge der Partie zu nutzen. Der Plan ist dann im Resultat auch aufgegangen. Die TSG mußte viel Kraft und Ausdauer investieren, um sich gegen die individuelle Stärke der Gegner ausreichend viele Chancen zu erarbeiten. Davon gab’s auch einige. Orhan Dombayci hätte in der ersten Hälfte ein grandioses Kopfballtor erzielen können. Vorbereitet von Christian März mit einem Chipball, wie er allzuoft der TSG zum Verhängnis geworden war. Der Ball senkte sich an der Fünfmeterraumgrenze genau in die Lücke zwischen Kraus und Rütten, die Simon Bukowski durch seinen Laufweg geschickt vergrößern konnte und dabei Nils Rütten auf sich zog. Orhan Dombayci hatte die Zeit und den Platz um mit Wucht direkt aufs Tor zu köpfen. Ein Riesenpech, dass der knapp übers Tor ging.
In der zweiten Hälfte wurde die TSG dann noch deutlich stärker und auch torgefährlicher. Mit dem Tor zum Ausgleich hat sich Emre Demir für eine gewaltige Laufarbeit und Beharrlichkeit in den Zweikämpfen belohnt. Das Foto kurz vor dem Torschuß ist schon geradezu kurios, weil das so aussieht, als wäre er mit dem Schiri alleine auf dem Platz gewesen. Dass sich die TSG nach dem Ausgleich nicht zurückzog, sondern weiter offensiv spielte, war nur konsequent. Alles, was in dieser starken Phase gefehlt hat, war das nötige Glück. Felix Gremme und Christopher Antwi-Adjej hatten nach dem Ausgleich noch hochkarätige Gelegenheiten, aus denen durchaus eine Führung für die TSG häte werden können. Aber da fehlte das Glück und am Ende auch Kraft und Konzentration. Das 2:1 für Mönchengladbach resultierte aus guter Zusammenarbeit der Pogba-Fans Djibril Sow und Tsiy Ndenge — die genau wie der Schütze des 1:0 Ba-Muaka Simakala dem Profikader der Borussia angehören. Sow erwischte eine Kopfballabwehr von Adrian Wasilewski, nahm den Ball mit nach rechts, überwand Tim Oberdorf und flankte zurück nach innen auf Ndenge, der nur einen Kontakt für den Abschluß brauchte. Danach hatte die Borussia die Kontrolle über das Spiel und konnte am Ende durch Kwame Yeboah sogar noch erhöhen.
Gegen eine so stark besetzte Mannschaft hat sich die TSG gut verkauft, auch wenn am Ende nichts Zählbares herauskam. Für die anerkennenden Worte des Gladbacher Trainers bei der Pressekonferenz kann sich die TSG nichts kaufen; trotzdem war das eine gute Leistung. Zum Pokalspiel gegen Paderborn wird wohl auch eine kleine Abordnung vom FC Dahl-Dörenhagen — dem Heimatverein von Sebastian Greitemann — kommen, um die TSG zu unterstützen.