Spannender Fußball im Baumhof. Die TSG geht die Partie offensiv an statt sich hinten reinzustellen. Dadurch kommt Kaan-Marienborn mehrfach zu Torchancen, durchaus auch gefährlichen, aber die TSG hat das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Trotz erneuter Umstellung wegen der Sperre von Enes Cömez erledigt die Abwehr ihre Aufgabe sicher. Und wenn doch mal ein Kääner zum Schuß kam, war entweder Sven Möllerke auf dem Posten oder der Schuß ging vorbei. Adrian Wasilewski gibt von der Abwehr aus immer wieder Impulse im Aufbau und macht durch gute Standards auf sich aufmerksam, Felix Gremme und Tim Oberdorf gehen bei jeder Gelegenheit mir nach vorn und sorgen dadurch nicht nur für Entlastung sondern auch für Chancen. Kurz vor der Pause ging es dann einmal sehr schnell: Langer, hoher Ball von Jan-Niklas Budde, Max Claus kommt an der Strafraumgrenze relativ unbedrängt an den Ball und legt den zweiten Ball per Kopf in den Lauf von John Buceto, der kraftvoll abzieht. Sein Schuß wird noch abgefälscht und wird dadurch für Florian Hammel unhaltbar.
Die Zuschauer waren sich in der Halbzeitpause einig in der Erwartung, dass die Tabellenführer, die schon in der ersten Hälfte viel getan hatten, den Aufwand erhöhen würden. Doch bevor sich diese Vermutung überprüfen ließ, gab es Elfmeter, nachdem Xhino Kadiu Arthur Tomas im Strafraum berührt hatte. Der Schiedsrichter hatte die Szene genau im Blick und zögerte keine Sekunde mit dem Pfiff. Mats-Lukas Scheld wartete, bis sich Sven Möllerke für seine rechte Ecke entschieden hatte und nahm dann die andere.
Danach gab sich die TSG keineswegs geschlagen, sondern drehte ihrerseits richtig auf und begann ihre stärkste und offensivste Phase, in der gut und gerne das 2:1 hätte fallen können. Zwei Lattenkracher innerhalb von 5 Sekunden — soweit ich sehen konnte von Aziz Budak und Xhino Kadiu, aber ich kann mich da irren — waren die spektakulärsten aber keineswegs die einzigen Hochkaräter. Nachdem sich Kaan-Marienborn wieder sortiert hatte, gab es viele Angriffe aufs Tor der TSG und auf der Gegenseite hätten mit etwas Pech genausogut noch mehrere Tore fallen können. Das verletzungsbedingte Aus für Adrian Wasilewski wurde gut kompensiert, Tim Oberdorf rückte nach Innen und auf seiner Position kam Blerton Muharremi.
Das Unentschieden wird der Leistung beider Mannschaften gerecht. Immerhin ist nicht zu erwarten, dass auch dieser Punkt der TSG wieder abgezogen wird, Kaan-Marienborn wird sportlich wie finanziell ziemlich sicher bis zum Ende der Saison durchhalten.
Im Nachhinein gibt das Ergebnis dem Trainer recht, der sich dafür entschieden hatte, im Kreispokal gegen Hagen 11 die für die Startelf vorgesehenen Spieler zu schonen. Dass von den dort eingesetzen Spielern keiner so recht die Gelegenheit nutzte, sich für einen Stammplatz in der Oberliga zu empfehlen, ist schade. Herzliche Grüße an Phillipp Schulz, der in Hagen ausgeholfen hat und sich dort schwerer verletzt hat, als es zunächst den
Anschein hatte.