Nach guter Leistung in einem zur Schlußphase wieder unnötig spannenden Spiel steht die TSG am Ende zu Recht als Sieger da.

Erneut war es Xhino Kadiu, der die TSG früh in Führung brachte. Nachdem Emre Yesilova den Angriff über die linke Seite eingeleitet und entlang der Tribüne viel Raum gewonnen hatte, kam der Ball zu Lukas Opiola, der geschickt gegen die Laufrichtung des Ahleners Lindner zurück zu Xhino Kadiu spielte. Xhino stand unbedrängt in Nähe des Elfmeterpunkts und konnte den herauslaufenden Torhüter ausgucken, bevor er den Ball links von ihm zur Führung einschob. Das Ganze wirkte konzentriert und konsequent, die ausgesprochen schlechte Zuordnung der Ahlener Abwehr wurde ausgenutzt und fertig war der Führungstreffer.

Obwohl Rot Weiß in der Folge mehr hätte tun müssen, konnte Sprockhövel in der ersten Halbzeit noch weitere Angriffe plazieren, die jedoch bei dem sicheren Schlußmann Philipp Hinkerohe ihr Ende fanden. Die Sprockhöveler Abwehr stand gemeinsam sehr sicher. Daran konnte auch eine Verletzung von Christian Kalina nichts ändern. Alex Meister fügte sich in der Innenverteidigung nahtlos ein und gewann zahlreiche Auseinandersetzungen um hohe Bälle. Ahlen erreichte mehr gelbe Karten als ernsthafte Chancen. Die Leistung des Schiedsrichters war dabei nicht zu beanstanden.

In der zweiten Hälfte gab es weitere zwingende Torchancen vor allem auf Seiten der TSG.
Eine davon nutzte Xhino zu seinem zweiten Treffer, als er von der Mittellinie aus alleine auf den herauseilenden Hinkerohe zulief und diesem wieder keine Chance ließ.

Die Ahlener kamen erst durch einen Elfmeter wieder ins Spiel, den Alex Meister verursacht haben soll. Anders als bei seinen letzten beiden Elfern gegen Dornberg und Hüls entschied sich der Ahlener Kapitän Faysel Khmiri diesmal für die rechte untere Ecke. Patrick Knieps hatte zuvor lange gewartet und sich dann aber doch nach links orientiert.

Zu diesem Zeitpunkt hätte die TSG schon längst höher führen können. Stattdessen mußte Patrick kurz darauf noch ein zweites Mal hinter sich greifen, aber diesmal war zuvor Abseits angezeigt worden. Von der Situation aufgerüttelt wurde die TSG im Angriff noch aktiver und scheiterte mehrmals nur knapp.

Ein Kompliment haben sich die mitgereisten Ahlener Fans verdient, die bis zum Schluß und auch nach dem zwischenzeitlichen 2:0-Rückstand ihre Mannschaft lautstark unterstützten. Sehr unübersichtlich wurde die Situation nach dem Spiel auf dem Parkplatz vor dem Stadion. Etliche Ahlener Gäste, die bereits auf dem Weg zum Bus waren, wurden von einer größeren Gruppe maskierter und teilweise mit Knüppeln bewaffneter Angreifer überfallen und flüchteten zurück auf die Tribüne und in den Sportlertreff. Die Angreifer waren zuvor nicht im Stadion gewesen, sondern hatten den Ahlenern regelrecht aufgelauert. Solche Angriffe auf Ahlener Zuschauer hatte es in den letzten Wochen schon mehrfach gegeben. Angesichts einer großen Zahl Sprockhöveler Helfer traten die Angreifer lange vor Eintreffen der Polizei den Rückzug an. Der Sprockhöveler Fanbeauftragte hatte von dieser Vorgeschichte erst am Freitagabend vor dem Spiel auf Nachfrage von seinem Ahlener Pendant erfahren und diese Information an die hiesige Polizei weitergegeben. Die Polizei hatte während des Spiels auch das nähere Umfeld des Stadions beobachtet, war aber bereits wieder abgerückt, weil es im Stadion ruhig und fair zuging und außerhalb noch keine Auffälligkeiten zu endecken waren. Später hieß es, es seien vorher im Bereich der Hauptstraße schon Vermummte gesehen worden. Das Ganze hat eine in Sprockhövel nicht gekannte Qualität. Zur Herkunft der Chaoten waren die unterschiedlichsten Gerüchte im Umlauf. Mein Respekt gilt jedenfalls den zahlreichen Vereinsmitgliedern, Ordnern und Helfern die durch ihre couragierte Präsenz dazu beigetragen haben, dass sich alles schnell beruhigt hat.