TSG – FC Eintracht Rheine 2:0

Bemerkenswert war das Spiel, weil der Trainer nach den letzten Erfolgen jedesmal klargestellt hatte: Jeder Sieg bedeutet zu allererst Punkte für den Klassenerhalt. Die TSG freut sich über jede gute Leistung, aber bei einer so jungen Mannschaft ist nicht absehbar, wie Rückschläge verkraftet werden.
Nun, die Partie gegen Rheine fing nicht gut an. Rheine begann stark, trat sehr robust auf, nutzte seine Stärken und schien Schlüsse aus der Spielweise der TSG in den letzten Wochen gezogen zu haben. Zudem hatte Leroy Kwadwo einen schlechten Tag erwischt. In den ersten Zweikämpfen scheinbar unkonzentrierter als gewohnt, wurde er in der zehnten Minute für ein unnötiges Foul verwarnt und den Platzverweis mit Gelb-Rot nach einem weiteren Foul in der achtunzwanzigsten Minute konnte man nach dem Spielverlauf durchaus als Rückschlag auffassen. Zwar gab es einige Entlastungsangriffe, aber die führten zum Teil über weite und hohe Bälle mit denen gegen die großgewachsenen Gegner aus Rheine schwer anzukommen war. Aufgrund der guten Defensivarbeit nicht unverdient aber auch nicht ohne Glück überstand die TSG die erste Hälfte ohne Gegentreffer.

Es wäre nicht verwunderlich gewesen, hätte die TSG in Unterzahl die Köpfe hängengelassen und sich die entscheidenden paar Schritte weniger engagiert, die manchmal den Unterschied machen. Genausowenig wäre es verwunderlich gewesen, hätte sie sich in einer Trotzreaktion zu früh zu stark verausgabt oder Fehler riskiert.

TSG - FC Eintracht Rheine
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Aber es kam in der zweiten Hälfte ganz anders. Die TSG spielte kontrolliert und effizient. Mit hohem Augenmerk auf die Defensive wurden viele Bälle gewonnen und die hohe Laufbereitschaft für konzentrierte Gegenangriffe genutzt. Auch Standardsituationen ging die TSG konzentriert an und die Führung nach einem Eckball von Tim Dudda in der 62. Minute war völlig verdient. Überhaupt war das ein Traum von einem Eckball. Mit einem ganz einfach wirkenden Manöver sorgten drei Sprockhöveler für Platz im Strafraum und dafür, daß die Zuordnung der Eintracht zu ihren Gegenspielern durcheinander kam. Tim Dudda schien genau zu wissen, wo sein Ball erwartet wurde. Raoul Meister kam frei zum Kopfball und köpfte aus sechs Metern Torentfernung den Ball im Bogen über den Torwart der Gäste, der unschlüssig zwischen Rauslaufen und Stehenbleiben gezaudert hatte, hinweg ins Tor. Glückwunsch an den Abwehrchef zu Platz 12 der Torjägerliste. Wäre dieses Tor in einer Bundesligapartie erzielt worden, hätte es nach dem Spiel Videoanalyse mit animierten Kringeln, Expertenmeinungen und allem Komfort und -zurück gegeben.

Durch den Treffer kam Rheine so stark unter Zugzwang, daß sich jetzt auch aus dem Spiel heraus immer mehr gute Gelegenheiten für die TSG ergaben.
Das zweite Tor fiel nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte und einer vom Schiedsrichter erkannten Vorteilsituation, die Adrian Wasilewski für ein Dribbling bis in den generischen Strafraum und ein Anspiel auf den gut plazierten Christopher Antwi-Adjej nutzte. Damit war die Partie für Rheine endgültig verloren.

Auch bezeichnend für diese Mannschaft war, daß gleich mehrere Spieler den immer noch geknickten Leroy Kwadwo persönlich abholten um nach dem Spiel gemeinsam den Applaus von der Tribüne entgegenzunehmen.

Samstag geht es mit vier Punkten Vorsprung zum Tabellenzweiten nach Lippstadt.

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