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Genau eine Woche zuvor hatte die TSG den FCE mit 3:0 aus dem Westfalenpokal geworfen. Allerdings wurde im Vorfeld schon erwartet, daß Trainer und Mannschaft des Gegners aus diesem Spiel ihre Schlüsse ziehen und Hausaufgaben machen würden. So kam es dann auch, daß sich der FCE nach den Anfangsminuten, die die TSG sehr schnell mit ersten Aktionen im gegnerischen Strafraum begann, bald sortierte. Er tatseinerseits einiges für die Offensive, ohne die Abwehr zu entblößen und setzte bei Ballbesitz der TSG seine Angreifer und Mittelfeldspieler konsequenter einund hinderte die TSG am schnellen Umschalten. Vor allem Tim Dudda wurde wenig Raum gelassen, aus dem er die Bälle verteilen konnte. Obwohl seine Gegenspieler dabei im Großen und Ganzen fair zur Sache gingen, mußte er einiges an Körperkontakten wegstecken.
Rheine versuchte es mehrfach mit Schüssen aus der Distanz, aber die Abwehr, in die Christian Kalina nach seiner Verletzung für den jetzt verletzten Timo Janicki wieder einrückte, verhinderte das meiste und wenn’s wirklich gefährlich wurde, war Patrick Knieps zur Stelle. Am stärksten gefordert war Philipp Rößler, der es auf der rechten Seite mit sehr starken Gegnern zu tun hatte, sich aber auf Unterstützung von Phillipp Schulz und Alexander Meister verlassen konnte. In die Pause ging es mit einem 0:0 und auf Seiten der TSG mit der Hoffnung, durch Einwechselungen schneller Spieler noch besser in die Offensive zu kommen.
Als erstes kam Berkant Canbulut in der 56. Minute, der vom ersten Moment für Druck nach vorne sorgte. Für das 1:0 sorgte dann auch eine Klasseaktion von Berkant, der aus dem Mittelfeld nach kurzem Stop eine Lücke in der zurücklaufenden Defensive des FCE ausmachte und mit großer Übersicht einen Paß in den Strafraum auf Felix Gremme spielte. Felix Gremme leitete direkt weiter vors Tor, wo Phillipp Schulz und Christopher Antwi-Adjej bereitstanden. Ich hab‘ ehrlich gesagt gar nicht mitbekommen, wer von den beiden den Ball über die Linie gedrückt hat, klar war nur, daß Torhüter Epker gegen zwei freistehende Angreifer keine Chance hatte.
Für Berkant Canbulut war die Einleitung der Chance ein überragender Einstieg nach seiner Rückkehr und auch Felix Gremme hat an dem Tor großen Anteil.
Wenn ich schonmal ehrlich bin: Ich hab‘ von meiner Position auch nicht mitbekommen, wofür Schiedsrichter Neuer, der mit der Partie keine Probleme hatte, Philipp Brüggemeyer nach einem Foul in der 64. Minute an Tim Dudda die rote Karte gezeigt hat. Wenn es eine Tätlichkeit gegeben hat, ist sie mir entgangen. Philipp Brüggemeyer hatte bis dahin spielerisch und kämpferisch zu den Aktivposten seiner Mannschaft gehört und der Platzverweis ließ erstmal eine deutliche Schwächung des FCE erwarten.
Diese Vorzeichen waren für die TSG so günstig, daß für einen Augenblick die konsequente Konzentration fehlte. Julius Hölscher hatte an der rechten Strafraumseite zu viel Platz, sah dann auch noch eine Lücke zwischen Raoul Meister und Christan Kalina. Patrick Knieps, der wohl mit einem Querpass in die Strafraummitte gerechnet hatte, kam diesmal auch nicht mehr an den Ball.
Robert Wasilewski wechselte nach dem Gegentreffer jedenfalls mit offensiver Ausrichtung weiter. Adrian Wasilewski kam für Tim Dudda, der fast 70 Minuten lang wirklich arg bearbeitet worden war und Hasan Ülker kam für Phillipp Schulz. Trotzdem fehlte es in der Schlußphase an zwingenden Chancen für die TSG, die zwar immer wieder den Ball nach vorne brachte, aber trotz Überzahl die Räume nicht fand. Von der Papierform her kann die TSG mit einem Unentschieden gegen den FCE, der in dieser Saison weiter oben mitspielen will. zufrieden sein, aber es war greifbar, daß sogar ein Sieg drin gewesen wäre.
Trotz allem; angesichts der zahlreichen Ab- und Zugänge, die ersetzt und integriert werden müssen, war das ein gutes Spiel, das hoffen läßt, daß die TSG in der Hinrunde von Anfang an noch den eine oder anderen Gegner ärgern kann und auch punkten wird. Aldin Hodžić und Christopher Antwi-Adjej haben nicht nur offensiv Eindruck gemacht, sondern auch nach hinten gearbeitet und mit ihren Mitspielern dafür, daß die Vorbereitungszeit nicht allzu lang war, bereits gut harmoniert. Berkant Canbulut ist erst kurze Zeit wieder dabei und spielt schon beim ersten Einsatz gut mit der Mannschaft zusammen. Wenn sich erstmal die Automatismen und Vertrautheit mit den Mitspielern einstellen, kann das sogar noch besser werden. Das wird anderen Mannschaften zu Saisonbeginn nicht anders gehen, aber auf einen weiterhin guten Einstieg zu hoffen, ist im Moment nicht unrealistisch.
Am kommenden Sonntag geht es zu Westfalia Herne, die ihre erste Partie gegen VfB Hüls deutlich verloren haben. Ich werd‘ am nächsten Wochenende aus der Ferne die Daumen drücken und ansonsten auf dem Ijsselmeer segeln.
Auf Foto 95 sieht man, dass ein Spieler die gelbe KArte bekommt. Hat der Torwart von Sprockhövel ebenfalls gelb bekommen?
Ja. Beide gelb.