Die Mannschaft hätte gewarnt sein können. Dem Rasen des Neuenkirchener Waldstadions war schon vor dem Spiel anzusehen, wie rustikal dort üblicherweise geackert wird. Es hilt nichts, mit dem Schiedsrichter zu hadern, der in der ersten Halbzeit viel durchgehen ließ. Insbesondere Emanuel Beckmann-Smith hatte sich die Gelbe Karte nicht erst in der 88., sondern schon in der 28. Minute verdient, als er Lukas Opiolka im Fallen nochmal so richtig von hinten auf die Knochen trat, nachdem der den Ball schon lange an Felix Fuchs verloren hatte. Alleine für solche Grimassen wie auf Bild 20 und 21 soll kürzlich jemand sogar ohne Foulspiel auf die Tribüne geschickt worden sein.
Aber wie gesagt, Jammern nutzt nichts, bei so einem kampfbetont auftretenden Gegner muß man auch bereit sein, dagegenzuhalten. Dazu waren große Teile der Mannschaft am Sonntag nicht in der Lage. Das führte dazu, daß der Gegner in der ersten Hälfte zu oft und zu lange vor’s Tor der TSG kam. Die ersten beiden Gegentore resultierten aus Fehlern. Das 1:1 für die TSG auch. Der Angiff wurde nach Balleroberung in der eigenen Hälfte schnell eingeleitet, Xhino Kadiu legte mit der Hacke zu Lukas Opiola ab, der versuchte, ihm den Doppelpaß zurückzuspielen. Eigentlich war der Neuenkircherner Max Mümken schon mit mindestens zwei Ballkontakten dazwischen, brachte den Ball aber nicht unter Kontrolle, so daß Xhino nochmal an den Ball kam und durch die sehr schmale Lücke zwischen Mümken, Torwart Brink und dem rechten Pfosten ins Tor traf. Das war ein kleiner Lichtblick: Schnell kombiniert, beharrlich nachgesetzt und auf engem Raum sicher abgeschlossen. Leider gab’s so effektive Szenen nicht häufiger. Dass die Neuenkirchener Abwehr unter Druck nicht unüberwindbar war, war jedenfalls deutlich zu erkennen. Druck aufzubauen gelang aber auch nach dem Ausgleich nur dem SuS, der schon kurz nach dem Ausgleich einen Zuordnungsfehler auf der rechten Abwehrseite der TSG nutzte. Dass der Treffer aus eindeutiger Abseitsposition erzielt wurde, hilft nichts, weil das Tor gegeben wurde. Schon zu der Flanke hätte es gar nicht komen dürfen.
Aus dem Mittelfeld kamen aber zu wenig Impulse um die Abwehr zu entlasten und mit dem andauernden Druck häuften sich dort die Fehler. Das 3:1 fiel nach einem Angriff, der erneut durch mangelhafte Zuordnung erst möglich wurde. Der wurde zunächst mit Mühe und Not abgewehrt war, aber dann fühlte sich niemand dafür zuständig, dem Ball entgegenzugehen und weiterzuspielen.
Patrick Knieps war im Verlauf des Spiels mehrfach gezwungen, weit rauszulaufen und bei einer solchen Gelegenheit passierte dann auch das angebliche Handspiel. Aus meiner Position war eindeutig zu sehen, daß er hinter der Strafraumgrenze abgesprungen und nach der Aktion kurz vor der Linie gelandet war. Ob der Ball in dem Moment, als er ihn weggefaustet hat, noch hinter oder schon vor der Linie war, konnte ich nicht unterscheiden.
Insgesamt war in der zweiten Halbzeit mehr Geschlossenheit und Einsatz zu erkennen, aber berauschend war’s immer noch nicht. Zumindest blieb Vincenzo Porello, der für Patrick ins Tor mußte, ein Gegentreffer erspart.
Am nächsten Sonntag würden wir gerne wieder mehr sehen.