Der letzte Spieltag hat mal wieder gezeigt, daß die Mannschaft in dieser Saison schwer einzuordnen war. Will meinen, daß ohne Druck gegen einen spielstark einzuschätzenden Gegner ganz locker eine Führung herausgespielt, verteidigt und ausgebaut wird, hatten nicht alle erwartet.
Vor dem Spiel hatte sich der harte Kern der 1881-prozentigen schon bei Renate und Kalle auf der Terrasse zum Fan-Frühstück getroffen und unmittelbar vor dem Anstoß wurden erstmal noch zwei Leute mit besonderen Verdiensten besonders gewürdigt.
Zum einen Robert Wasilewski, der sich vor der Saison zum zweiten Mal darauf eingelassen hatte, die Nachfolge von Lothar Huber anzutreten, dafür, daß er mit einem phasenweise stark von Verletzungspech gebeutelten Kader die Klasse gehalten hat.
Zum anderen Boris Bejmovic, der zum letzten Mal als aktives Mitglied eines Oberliga-Schiedsrichterteams angetreten war. Boris Bejmovic wird der Schiedsrichterei nach m.W. 14 Jahren aktiver Spielleitung treu bleiben — weiterhin als Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschuß in Herne und als überkreislicher SR-Beobachter für den Verband. Boris Bejmovic hatte sich vom Verband ausdrücklich gewünscht, zum Abschluß seiner aktiven Laufbahn nach Sprockhövel zu dürfen. Wir haben nach dem Spiel etwas ausführlicher drüber gesprochen und die Rückmeldung der Schiedsrichter über die gute, sportliche und freundliche Atmosphäre im Baumhof — auch im Vergleich zu anderen Vereinen — hat mich sehr beeindruckt. Manchmal wird einem erst durch Äußerungen Außenstehender bewußt, daß etwas, was man selbst als ganz alltäglich empfindet, in Wirklichkeit etwas durchaus Besonderes ist.
Das Spiel selbst war schnell, spannend und über die gesamten 90 Minuten richtig unterhaltsam.
Von Beginn an gab es reichlich Chancen für die TSG, aber nachdem Hasan Ülker, Max Claus, Phillipp Schulz, Felix Gremme und Tim Dudda jeder mindestens einmal aussichtsreich vorm Bielefelder Tor aufgetaucht waren, behielt Hasan in der 27. Minute vom Fünfmeterraum aus gegen Torwart Christopher Balkenhoff die Nerven. Auf der anderen Seite waren bis dahin zwei halbwegs brenzlige Szenen zu sehen, die die Sprockhöveler Abwehr aber gut unter Kontrolle brachte. Mit der Führung ging es in die Pause.
In der zweiten Hälfte stellte sich die Armina offensiver auf, ließ mehr Raum für Konter, was der TSG zugute kam.Über Max Claus auf der linken Seite ging es schnell nach vorn, Hasan Ülker setzte sich in der Mitte mit einer guten Einzelleistung durch. Sein Torschuß aus gut 12 Metern wurde geblockt, Hasan setzte nach und konnte von der Torauslinie zurücklegen auf Phillipp Schulz, der genau richtig stand und von ähnlicher Position wie zuvor Hasan abschloß.
Mit der Führung im Rücken konnte Robert Wasilewski Auswechselungen vornehmen, die nur dazu gedacht waren, bestimmten Spielern noch einen persönlichen Applaus zu verschaffen. Für Patrick Knieps, der zum SCO wechselt, kam zuerst David von Hagen, dem noch genügend Zeit blieb, sich in Zusammenarbeit mit Raoul Meister bei der Abwehr einer Bielefelder Torchance zu bewähren.
Nach ähnlichem Strickmuster wie das 2:0 fiel das 3:0. Diesmal war es Tim Dudda, der zurücklegte und Max Claus der aus diesmal 11 Metern verwandelte.
Beide Treffer waren nicht unbedingt ein Ruhmesblatt für die Abwehr der Armina, weil solche Rückgaben verhindert gehören und beide Male war vom defensiven Mittelfeld niemand zur Stelle, um die freistehenden Schützen am Abschluß zu hindern. Aber um aus Fehlern des Gegners Profit zu schlagen, muß man erstmal welche provozieren und schließlich auch die Nerven behalten.
In der 85. Minute kam Niklas Mack für Christian Kalina, der vor seinem Wechsel zu den Grünen nochmal kräftig beklatscht wurde, und in der 90. kam Andrius Balaika mit frisch operiertem Knie für Phillipp Schulz ein letztes Mal als Spieler auf den Platz. Beide zusammen haben für die TSG 557 Spiele gemacht. Zusammen mit Robert Wasilewski der von ’91 bis ’07 313 Pflichtspiele absolviert hat, bilden sie, was das angeht, das Spitzentrio.
Angesichts solcher Abschiede — egal ob vom Verein, vom aktiven Einsatz oder einer Funktion — ist verständlich, daß in die Freude über Heimsieg und Klassenerhalt bei der anschließenden Feier auch etwas Nachdenklichkeit und Gänsehaut einflossen.
Vor den offiziellen Verabschiedungen und den launigen Interviews zum Rück- und Ausblick feierte aber zunächst das Schiedsrichterteam, das mit der Leitung der Partie nicht die geringsten Probleme gehabt hatte, nochmal den letzten Einsatz von Boris Bejmovic. David Hennig und Gregor Werkle hatten für ihren Kollegen eine ausgiebige Sektdusche vorbereitet und wurden dabei vom Schiri-beauftragten der TSG, Bernd Baur logistisch und tatkräftig unterstützt.
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