Nach den guten Leistungen der letzten Spiele ist die TSG nicht ohne Aussicht auf Erfolg nach Ahlen aufgebrochen, aber immerhin ging es zum Tabellenvierten, der sich Hoffnungen auf einen der beiden Aufstiegsplätze zur Regionalliga macht.
Die Rot-Weißen begannen das Spiel dann auch so, wie es von einer angriffsstarken Heimmannschaft erwartet wird, nämlich offensiv und mit viel Einsatz in den Zweikämpfen. Die Abwehr der TSG hatte entsprechend viel zu leisten. Christian Kalina warf sich, wenn es nötig wurde, mit halsbrecherischem Einsatz in Ahlener Paßversuche und hatte in mehr als einer Situation Glück, daß er nicht verletzt wurde. Raoul Meister versuchte mit langen Pässen Gegenangriffe einzuleiten, aber die überwiegend großgewachsenen Ahlener gewannen viele Kopfballduelle und taten viel dafür, die zweiten Bälle unter Kontrolle zu bringen. Auf den Seiten bei Phillipp Schulz und Sebastian Sommer lauerten meist gleich zwei Ahlener auf Zuspiele. Die Offensivspieler der TSG halfen in solchen Situationen sehr gut aus. Emre Yesilova und Hasan Ülker fielen durch große Laufbereitschaft auf und sorgten nach vorne zumindest soweit für Entlastung, daß Ahlen den Druck nicht weiter erhöhen konnte, sondern immer wieder neu aufbauen mußte. Hakan Gültekin, Sebastian Greitemann und Xhino Kadiu steckten in Zweikämpfen einiges ein und setzten trotzdem nach. Auch wenn die Sprockhöveler Konter nicht konsequent zuende gespielt wurden, trugen sie ihren Teil dazu bei, daß die erste Halbzeit ohne Gegentreffer überstanden wurde.
In der zweiten Halbzeit sah es zuerst so aus, als würde Ahlen so druckvoll weiterspielen. Gleich der erste Ahlener Angriff führte zur bis dahin größten Chance der Ahlener, aber im Gegenzug gab es einen Konter, bei dem sich Emre Yesilova mit viel Tempo über die linke Seite durchsetzte und eine Führung erzielte, mit der zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt zu rechnen war. Die TSG versuchte es nach der Führung öfter. Und konnte ab der 63. Minute in Überzahl noch offensiver auftreten, nachdem Nico Niemeier wegen Meckerns Gelb-Rot herhalten hatte. Emre Yesilova zeigte ein ums andere Mal, daß er schon bei der Ballannahme die Vorwärtsbewegung einleiten kann. Hasan Ülker spielte nicht nur den Paß auf Xhino Kadiu zum 2:0 sondern hatte auch eigene Chancen, einmal direkt vor dem Torhüter und einmal aus etwas größerer Distanz. Beim Angriff von Xhino Kadiu zum 3:0 sah die Ahlener Abwehr ganz schlecht aus und der eingewechselte Stephen Lorenzen hatte bei einem Pfostentreffer einfach Pech. Für ein übles Frustfoul an Emre Yesilova hätte es in der 82. Minute gut und gerne noch einen weiteren Platzverweis für Ahlen geben können.
Die TSG hat in diesem Spiel genau das gemacht, was sie gut kann, nämlich aus einer sicheren Defensive heraus, schnelle Angriffe nach vorne spielen. Wenn am Gründonnerstag mit Erndtebrück der Tabellenfünfte im Baumhof antritt, wird es schon mehr als einen Monat zurückliegen, daß Abwehr und Torhüter der TSG einen Gegentreffer hinnehmen mußten. Neben den gewonnenen Punkten und den in letzter Zeit zahlreicherern Toren, zeigt das klar, worin die Stärke der TSG besteht.
So langsam aber sicher wird es Zeit, die guten Leistungen der Mannschaft mal wieder mit einer richtig vollbesetzten Tribüne zu honorieren.