Am Samstag ging es für die TSG Sprockhövel ins Stadion Rote Erde im Schatten des Westfalenstadions. Einer der älteren Mitgereisten konnte sich noch erinnern, wie er Ende der Sechziger Jahre mit über 40.000 anderen Zuschauern in diesem Stadion ein Derby gegen Schalke 04 verfolgt hatte. Der Sprockhöveler Bus parkte auf dem Platz, auf dem sonst die Mannschaftsbusse von Bundesligisten und Championsleague-Teilnehmern stehen.
Erklärtes Ziel von Trainer und Mannschaft war, das Spiel defensiv anzugehen und möglichst lange ohne Gegentor zu bleiben.
Das ließ sich in der ersten Hälfte auch zunächst gut an. Nach einer Flanke von Christian März erzielte Jimmy Antwi-Adjej sogar die Führung für die TSG. Ein sehenswertes Tor. Das die TSG unmittelbar nach einem eigenen Treffer erstmal die Konzentration verliert und postwendend einen Gegentreffer kassiert, hat man in dieser Saison allerdings auch schon erlebt. Bei diesem Angriff hätte einer der Abwehrspieler energisch einsteigen müssen.
Trotz des schnellen Ausgleichs war der Borussia anzumerken, dass ihr der Führungstreffer der TSG Respekt eingeflößt hatte. Dortmund ging sehr kontrolliert und geduldig vor, war darauf bedacht, Konter zu vermeiden. Die Dortmunder Führung fiel aber noch vor der Pause nach einer Ecke. Mit einer sehr ähnlichen Eckstoßvariante hatte sich die TSG kurz zuvor schon schwergetan, also versuchte Dortmund das Gleiche einfach nochmal.

Schon eine Minute nach dem Wiederanpfiff legte die Borussia nach. Und nach weiteren acht Minuten stand es 4:1. Die TSG konnte diesen Gegner vorne nicht dauerhaft unter Druck setzen und Dortmund spielte die Partie danach mit der nötigen Kontrolle seelenruhig zuende, ohne noch viel zu riskieren. Mit mehr Eifer hätte Dortmund die TSG noch deutlich höher schlagen können. Vielleicht war das der Grund, dass Daniel Farke bei der Pressekonferenz nicht so positiv dreinschaute, wie sein Fazit erwarten ließ. Dortmund hat mit bis jetzt nur 13 Gegentoren die beste Abwehr der Liga, aber selbst der Tabellenelfte hat mehr Tore erzielt als die Borussia.

Für die TSG bleibt das ärgerliche Gefühl, wieder nicht die volle eigene Leistungsfähigkeit abgerufen zu haben.